Die
perfekte Gastgeberin im perfektem, trendigen und angesagtem Outfit
mit ihrer neuen perfekten stylischen Frisur, empfängt ihre Gäste im
perfekt gepflegten und modisch eingerichteten Eigenheim. Im perfekten
Garten mit perfektem leuchtend grünen Golfrasen, in dem sich
perfekte, glückliche Kinder tummeln, kredenzt sie ein perfektes,
leckeres und angesagt gesundes, selbstgemachtes Essen und berichtet
über ihre jüngsten beruflichen Erfolge. Denn in ihrem Job ist sie
selbstverständlich ebenfalls perfekt. Auch die Freizeit ist perfekt
durchgeplant und optimal genutzt. Um das Hobby besser ausüben zu
können, werden entsprechende Kurse besucht. Das hat sie für
Ernährung, Pflege und pädagogisch wertvolle Beschäftigung von
Kindern auch gemacht, als diese noch klein waren.
Komisch
ist nur, dass sie ihre Migräne nicht in den Griff bekommt, die
Tochter an einer Essstörung leidet, der Sohn, dem gerade ADHS
bescheinigt wurde, zu Schreianfällen und Wutausbrüchen neigt und
der Ehemann neben Bluthochdruck und einem Magengeschwür etwas zu
viel Alkohol trinkt.
Alles
scheint super normal und absolut angepasst. Auch die Missstände in
Form von Krankheiten sind im Normbereich.
Ist
das wirklich normal?
Leider ist es Teil des aktuellen Zeitgeistes, dass viele Menschen glauben, sie müssen in allen Bereichen des Lebens perfekt sein!
Dieser
Glaube, der oft durch Ängste und Unsicherheiten auf die Spitze
getrieben wird, wird durch die Medien und die Wirtschaft gefördert
und weiter gefüttert. Überall sehen wir perfekte Menschen in einer
perfekten Umgebung. Kein Wunder, dass sich so das Bild prägt, dieser
perfekte Zustand sei normal. Wir vergessen häufig, dass viele
Bilder, die uns die Medien zeigen Illusion sind. Und wenn wir diese
Illusion, einfach weil wir sie so oft sehen, für normal halten,
verlieren wir den Kontakt zur Realität.
Das
ist eine echte Last und kann im schlimmsten Fall zum totalen
Zusammenbruch führen. Besonders Menschen, die in ihrem Leben viele
Aufgabenbereiche* haben und sich bemühen in allen Bereichen perfekt
zu sein, machen sich das Leben schwer.
*Viele Frauen (Bei
den Männern ist es oft nicht besser, nur anders) sind z.B. gleichzeitig Mutter, managen den Haushalt, den
Garten, die Einkäufe, betätigen sich als Innenarchitektin, um das
Heim angemessen ein- und herzurichten, koordinieren alle Termine der
Familie, planen und buchen den Urlaub, sind Ehefrau, haben einen Job,
treiben in der Freizeit Sport um fit und gesund zu bleiben, kümmern
sich um soziale Kontakte, sind Gastgeberin, .....
(Da
krieg ich schon beim Schreiben einen Burnout.)
Gegen
den gesunden Perfektionismus ist nichts einzuwenden. Der hilft
uns dabei, unser Bestes zu geben und über uns hinauszuwachsen.
Gesunder Perfektionismus sorgt dafür, dass wir uns weiterentwickeln.
Das ist gut und wertvoll und sollte genauso genutzt werden.
Problematisch ist es, wenn das Selbstwertgefühl vom Perfektionismus abhängt. Dann wird der Perfektionsimus zwanghaft und verliert das realistische Maß und macht krank.
Wenn die Illusionen aus Hollywood und der Werbung zur Normalität unseres Alltags werden, dann haben wir das gesunde Maß und den Kontakt zu unserem natürlichen Wesen verloren.
Wenn die Illusionen aus Hollywood und der Werbung zur Normalität unseres Alltags werden, dann haben wir das gesunde Maß und den Kontakt zu unserem natürlichen Wesen verloren.
Von
Natur aus perfekt!
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